fixxion freeware - Rollenspielchronik

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Es gibt für Gewalt keine Rechtfertigung. Man kann immer nach einem anderen Weg suchen.

₪ Die Abenteuer von Barry, Norucalem und Sberk - 107. Kapitel


Luft

118. Spieltag, 19. April

Barry schaut in die Schale. Er sucht Zorkan. Tatsächlich kann er ihn nach einem Moment finden, wie er in einem halbdunklen, fensterlosen Raum mit verschränkten Beinen auf dem Boden sitzt. Eine Fliege krabbelt auf seiner Nase herum. Zorkan verzieht keine Mine und rührt sich nicht. Außer einer Strohmatte auf dem Boden ist der Raum leer. Die Fliege ist das einzige, was sich bewegt.
In Tsorig herrscht noch Alarmzustand. Es sind noch mehr Truppen zu sehen als vorher.
Mit dem Wind nähern wir uns den Bergen von Norden. Die Gegend macht einen trostlosen, verlassenen Eindruck auf uns.
Abends lernt Norucalem einen neuen Zauberspruch aus seinem Folianten. Barry macht uns wieder für Untote unauffindbar. Die Nacht verläuft ruhig.

20. April

Am Morgen ruft Norucalem zwei mittelmäßige Reitpferde herbei. Dann zaubert er Unauffindbarkeit und Stärke auf uns beide. Wegen des weglosen, bergigen Geländes kommen wir nur langsam voran. Vergeblich halten wir nach Hilfe Ausschau. Mittags verwandelt Norucalem sich in einen Adler. Dann fliegt er zum Gipfel einer besonders hohen Klippe hinauf und hält Ausschau. Seltsamerweise sind keine anderen Vögel zu sehen. In weiter Ferne, auf dem Weg kurz vor Fupol bewegt sich etwas. Der Elf will zuerst hinfliegen, um genauer nachzusehen. Aber er besinnt sich, dass es viel zu lange dauern würde.
Barry schaut mit seiner Schale nach Mogrest. Er sieht Re Tsie in seinem Arbeitszimmer. Er setzt gerade ein Schreiben auf und bittet beim Sonnentempel um Rat und Unterstützung wegen der aufdringlichen Diebesgilde. Neben ihm auf dem Fußboden liegt völlig fehl am Platz der Schädel eines frisch geschlachteten Ziegenbocks.
Barry sieht in Tsorig viele schutzsuchende Menschen und königliche Soldaten.
Zorkan von Tolk scheint sich in einem ähnlichen oder dem selben Raum wie gestern zu befinden. Er steht reglos mit leicht gespreizten Beinen da und hält ein Langschwert mit ausgestreckten Armen in Brusthöhe vor sich. Heute sitzt ein alter Mönch bei ihm, der den Schwertschüler überhaupt nicht zu beachten scheint. Nach einer Weile beginnen Zorkans Arme zu zittern. Er muss das Schwert sinken lassen. Nach einigen Atemzügen beginnt er die Übung von vorn.
Norucalem entlässt die herbeigerufenen Pferde und zaubert dann ein Herrenhaus - das sich nebenbei bemerkt in einer anderen Dimension befinden soll. Wir treten ein und lassen es uns gut gehen.

21. April

Norucalem schwingt sich andern morgens wieder als Adler in die Lüfte, um für einen Ausblick aus der Höhe Ausschau zu halten. Die Nebelschwaden, welche den Windsee verbergen, verändern schnell ihre Form. Für einen Moment ist der Blick auf die spiegelnde Wasserfläche des Sees frei. Der verwandelte Elf kann weder irgendwelches Getier noch eine Spur von Flüchtlingen finden, die sich möglicherweise vor der Armee in den Bergen versteckt haben. Anschließend macht Norucalem uns wieder stark und unauffindbar.
Heute wollen wir in einem weiten Bogen entlang des Gebirges nach Orn windwandeln. Barry ruft seinen Gott an, und wir werden wieder in die luftigen Gefilde versetzt. Als wir gar nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt sind, packt uns das Gleich-hat-es-uns-erwischt-Gefühl.
Schnell versetzt der Priester uns wieder zurück in unsere fleischliche Gestalt. Die Panik lässt sofort nach. Zu Fuß haben wir noch einen halben Tagesmarsch bis zum Kloster vor uns. Ein schmaler Pfad zeigt uns den Weg dorthin. Bis zum Einbruch der Abenddämmerung sollten wir es schaffen. Der Tempel selbst ist hinter den beinahe senkrecht aufragenden Vorbergen noch nicht zu sehen.
Nach etwa fünf Stunden fallen uns zwei vermummte Gestalten auf, die uns folgen. Sie entpuppen sich als Mönche. Wir halten an. Nach kurzer Beratung kommen sie mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen und unter den weiten Falten ihrer Kutten verborgenen Händen gemächlich näher und grüßen uns freundlich. Dabei werden wir prüfenden Blicken unterzogen. Dann gehen sie weiter. Wir folgen ihnen mit etwas Abstand. Sie erreichen kurz vor uns das Tor des Tempels und werden gleich eingelassen.
Der Mönch am Tor begrüßt uns freundlich. Er bittet uns als Gäste einzutreten.
Hinter uns wird das Tor sofort wieder geschlossen. Vier starke Mönche legen einen schweren Eichenbalken als Riegel vor. Wir werden in einen sauberen Raum mit Strohmatten und Kissen geführt. In der Mitte des Raumes steht ein kleiner Springbrunnen mit gepflegter Bepflanzung, die durch einen Schacht in der Decke Licht bekommt. Wir bekommen Schalen mit heißem Tee und Fladenbrot angeboten. Dann bittet man uns zu warten.
Nicht lange, und es erscheint Plopitrop, der Abt des Klosters, zu unserer Begrüßung. Er verneigt sich vor uns. Als königliche Gesandten behandelt er uns wie Gleichgestellte und tauscht mit Norucalem Komplimente aus.