fixxion freeware - Rollenspielchronik

Annahme ₪ Dichtung ₪ Fantasie ₪ Fiktion ₪ Inspiration ₪ Märchen ₪ Vorstellungskraft
Es gibt für Gewalt keine Rechtfertigung. Man kann immer nach einem anderen Weg suchen.

₪ Die Abenteuer von Barry, Norucalem und Sberk - 71. Kapitel


Unheil

82. Spieltag, 1. Oktober (Fortsetzung)

Nachdem Norucalem unsere Stärke auf magischem Wege erhöht hat, durchsucht Barry als erstes den Lagerplatz unter dem überhängenden Felsen, welcher durch die Explosion von sterblichen Überresten der Oger übersät ist. Dort findet er aber nichts als Stroh und schmutzige Pelze.
Sberk ist immer noch unsichtbar. Bei der Felsgruppe will er allein voraus schleichen, um uns beim Eindringen in die Höhle abzusichern.
Norucalem muss ihm den durch die Illusion getarnten Durchgang durch den Felsen zeigen. Sberk streckt die Arme durch die Wand und verschwindet im Stein. Von drinnen kann er in beide Richtungen hinaus schauen. Als er sich sicher ist, dass keine Gefahr droht, folgen ihm Barry und Norucalem nach.
Die beiden Speere rechts und links vom Höhleneingang könnten von Menschen hergestellt worden sein und sind offensichtlich auch schon einmal benutzt worden. Die daran hängenden Schrumpfköpfe stammen von unterschiedlichen Vögeln, Kleintieren und Menschenartigen.
Sberk schleicht wieder allein voraus in den abwärts führenden Tunnel. Wegen der Dunkelheit kann er nicht weit sehen.
Die unregelmäßigen Wände weisen darauf hin, dass sich hier Wasser einen Weg in den felsigen Untergrund gebahnt hat. Sberk holt seinen Dolch hervor. Langsam zieht er ihn ein kleines Stück aus der Scheide, um mit dem Zauberlicht der Klinge die Szene zu beleuchten.
Von unten kommt ein feuchter, modriger Geruch, aber abgesehen von einem unguten Gefühl scheint alles in Ordnung zu sein.
Also gibt Sberk seinen Gefährten ein Lichtsignal, damit die beiden zu ihm aufschließen. Primitive Zeichnungen bedecken Decke und Wände des Gangs. Einige davon scheinen unbekannte, groteske Tiergestalten darzustellen. Seltsame Symbole sind zu sehen und weiter unten an der Decke zwei übergroße Handabdrücke mit sechs Fingern. Als Norucalem in den Gang kommt, wird er plötzlich von panischer Angst gepackt. Er macht auf der Stelle kehrt und rennt laut schreiend mit höchster Geschwindigkeit los. Barry erkennt sofort das Problem. Also rennt er hinterher, um Furcht zu bannen.
Barry schafft es nicht, den Elfen einzuholen, bevor dieser nach etwa fünf Minuten wieder zu sich kommt. Die beiden sind bis zur Südwestseite des Sees gerannt. Unverzüglich kehren sie wieder um und laufen schnell zurück.
Sberk hört ein Plopp mit einem Nachhall wie Fanfaren aus der Tiefe. Ein eklig nach Erbrochenem stinkender Dunstschwall kommt von dort herauf und droht ihn einzuhüllen.
Schnell verlässt er leise den Tunnel und zieht sich draußen ein paar Schritte seitlich vom Eingang zurück. Hinter ihm taucht ein Monster auf, wie er es noch nie gesehen hat. Es ist nicht sehr groß, etwa wie ein Kobold, mit einem runden, gummiartigen Leib und spindeldürren Gliedmaßen. Auf dem halslosen Kopf mit abstehenden Schlappohren, heruntergezogenen Augen und eingedrückter Nase wachsen struppige Borsten. Das Viech wendet sich schnüffelnd in alle Richtungen. Dann wendet es sich um und geht laut brüllend und schnaufend mit wütenden Grimassen und Gesten auf Sberk los. Schnell schlägt der Dieb einen Bogen, um hinter das Ungetüm zu kommen. Er verrät sich aber durch ein Geräusch und das Viech dreht sich zu ihm um. Sberk nutzt den Vorteil, dass er unsichtbar ist, zu zwei weiteren Versuchen.
Dann gibt er das Unterfangen auf und schleicht sich schnell durch den verborgenen Gang aus dem Felsenrund hinaus. Als er einen gewissen Abstand gewonnen hat, hält er inne. Barry und Norucalem kommen im Dauerlauf auf ihn zu gerannt. Hinter Sberk ertönt ein wütendes Schnaufen. Das Monster tritt aus dem Felsen hervor.
Als es des herankommenden Elfen gewahr wird, stößt es einen Schrei aus. Dabei deutet es auf Norucalem und schleudert ihm aus dem Nichts eine schwarze Kugel entgegen, die haften bleibt, und ihn völlig mit Dunkelheit umhüllt. Norucalem hat noch das Erscheinen des Monsters beobachtet, bevor es finster um ihn wird. Glücklicherweise kann Barry die Dunkelheit im Nu mit dem Licht seines Heiligen Symbols neutralisieren. Sberk zieht sich aus der Schußlinie zurück, weil er mit einem Angriff seiner Gefährten rechnen muss, die ihn ja nicht sehen können.
Das Ungetüm hat einen der Speere dabei, den es als nächstes wirft. Das Wurfgeschoß fliegt auf unnatürliche Weise in einer waagerechten Linie direkt auf sein Ziel zu. Der Priester und der Elf weichen dem Speer aus. Dann schleudert Norucalem einen Blitz. Dummerweise wird auch Sberk getroffen, der es inzwischen fast bis in den Rücken des Dämons geschafft hat. Dieser geht unvermindert auf den Elfen los. Norucalem weicht dem Kampf aus. Barry zieht dem Dämon eins mit dem Bauernspieß über, so dass dieser abgelenkt wird. Eine Salve Magischer Geschosse bereitet dem Spuk auf seltsame Weise ein Ende. Die Gestalt der Kreatur scheint mit einem blauen Leuchten zu implodieren. Dann ist sie spurlos verschwunden. Nur ein widerlicher Gestank bleibt zurück.
Norucalem untersucht, ob der Speer magisch ist, aber er kann nichts entdecken. Barry nimmt die unheilige, mit abgerissenen Ranken der Giftpflanze und Schrumpfköpfen behängte Waffe sicherheitshalber an sich.
Wir gehen wieder zur Höhle. Sberk zeigt Norucalem die Wandmalereien. Es scheint der Eingang einer alten Kultstätte zu sein. Die Zeichnungen haben Eigenschaften, die ein ungutes Gefühl hervorrufen. Die dargestellten Kreaturen weisen überdimensionale Zähne und klauenbewehrte Gliedmaßen auf.
Sberk schleicht vor. Nach wenigen Schritten kommen wir in eine Art ebenerdige Kammer, wo der Gang eine Wendung um 180 Grad nach links macht. Eine Nische auf der Innenseite der Kurve umrahmt nahtlos eine lotrechte, spiegelnde Fläche.
Als Norucalem mit seinem Stecken dagegen klopft, bilden sich Ringe auf der Fläche. Es erklingt ein singendes Summen, welches nicht wieder nachlässt. Hier riecht es noch immer nach Erbrochenem. Seltsamerweise spiegelt sich auch Sberk in der Fläche, obwohl er sonst unsichtbar ist.