fixxion freeware - Rollenspielchronik

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Es gibt für Gewalt keine Rechtfertigung. Man kann immer nach einem anderen Weg suchen.

₪ Die Abenteuer von Barry, Norucalem und Sberk - 83. Kapitel


Die verbotene Mine

94. Spieltag, 6. Dezember (Fortsetzung)

Der oberste Schmied erscheint bei Raschnug. Er ist offensichtlich erfreut über die Wiedereinsetzung. Er möchte genaue Angaben über die Länge und Dicke des Kupfers. Wir bestellen fünfzig Meter von Daumendicke. Der Draht soll gleich nach Nordhörn gebracht werden. Norucalem errechnet, dass das Kupfer etwa fünf Zentner wiegen wird.

7. Dezember

Morgens brechen wir nach Nordhörn auf. Aus der persönlichen Wache von Raschnug eskortieren uns zwölf Orks auf dem langen, gewundenen, abwärts führenden Weg.
Hin und wieder führt der Weg an Spalten und Schründen vorbei. Nur in unregelmäßigen Abständen wird er von einzelnen Fackeln etwas erhellt. Die Abstände sind so groß, dass Barry und Sberk kaum etwas erkennen können und auf die Unterstützung ihrer Gefährten angewiesen sind. Der Weg wird recht häufig genutzt. Orks, die uns entgegenkommen, treten beim Anblick der Eskorte des Schamanen ehrfürchtig beiseite und schlagen den Blick nieder, bis wir vorüber sind.
Nach etwa fünf Stunden erreichen wir Nordhörn. Der Kupferdraht ist noch nicht geliefert worden. Wir werden zum Essen eingeladen und mit Pilzen bewirtet. Die Kundschafter treffen ein, um Bericht zu erstatten. Sie haben herausgefunden, dass es unterhalb der Teufelsborste eine verbotene Zone gibt. Keiner, der dort hin gegangen ist, ist wieder zurückgekehrt.
Wir lassen uns den Weg von den Kundschaftern zeigen. Schließlich kommen wir an eine Stelle, wo ein angeschwollener Wasserlauf sich einen Gang durch das Gestein gegraben hat. Hier beginnt die verbotene Zone.
Wir folgen dem Gang, der ständig aufwärts in Richtung der Teufelsborste führt. Nachts schwillt der Wasserlauf auf einmal so stark an, dass wir nasse Füße bekommen. Wie kehren schleunigst zu einer Nische zurück, wo wir einstweilen vor den Fluten sicher sind.

8. Dezember

Norucalem und Sberk einigen sich darauf, vorweg zu gehen, um gemeinsam nach Fallen zu suchen. Der Wasserlauf wird immer wieder von kleinen Zuflüssen gespeist.
Der Gang führt fast geradewegs auf unser Ziel zu. Erst als wir nach unserer Schätzung schon den größten Teil der Strecke zurückgelegt haben, macht er einen weiten Bogen nach Norden.
Wir folgen dem Wasserlauf und zur Mündung eines kreisrunden Gangs. Auf dem Boden sind Schienen, wie sie in Beschreibungen von Zwergenminen beschrieben sind. Diese sind jedoch ungemein gleichmäßig aus einem weißen Metall mit matter Oberfläche gearbeitet. Der Elf klopft dagegen und versetzt er es in Schwingungen, so dass es dröhnt. Seine Gefährten sind darüber erbost. Norucalem untersucht die Schienen weiter. Als er das Metall berührt, ohne dass etwas geschieht, stellt er fest, dass es kalt ist. Es scheint relativ hart zu sein. Die Geleise steigen an und führen genau in Richtung des Turms. Der Gleiskörper ist aus nahezu perfekt gearbeiteten Bestandteilen zusammengesetzt, wobei die Teile auf beiden Seiten immer versetzt angeordnet sind. Winzig feine Nähte trennen sie von einander.
Wir schlagen neben dem Wasserlauf unser Nachtlager auf.

9. Dezember

Die Wache berichtet, dass das Metall in der Nacht gesummt hat. Als ein Kundschafter im Gang bei den Schienen kein Anzeichen von Gefahr entdecken konnte, hat man uns schlafen gelassen.
Die Garde des Schamanen lassen wir als Wache zurück. Wieder gehen Dieb und Elf vorsichtig voraus, um nach Gefahren Ausschau zu halten.
Barry hat sich darauf vorbereitet Fels Zu Schlamm zu sprechen, damit wir notfalls zur Seite ausweichen können, wenn etwas den Gang herabkommt. Wir kommen an eine Gabelung mit einer Weiche. Als wir von oben ein Geräusch hören, mahnt uns der Elf, schnell wieder ein Stück auf dem Abstellgleis zurückzugehen, von dem wir gekommen sind. Eine scheinbar leere, unbemannte Lore biegt wie erwartet an der Weiche in den anderen Gang ab. Wir warten eine Weile. Als wir wieder bei der Weiche ankommen, ist von unten ein sirrendes Bohrgeräusch zu hören.
Wir beschließen, dem abwärts führenden Gang zu folgen. Nach zwei Stunden finden wir die Lore. Sie bohrt selbsttätig Erz aus der Wand, welches sogleich gewaschen wird. Dann verschwindet es in ihrem verschlossenen Inneren. Der sich hin und her bewegende Bohrkopf scheint Lichtfäden in das Gestein zu senden.
Sberk nähert sich vorsichtig dem unbekannten, über und über mit Staub und verkrustetem Dreck bedeckten Apparat. Als er den Schmutz von einem rechteckigen Vorsprung am Vorderende der Lore abwischt, kommt eine schwarze Tafel mit grün leuchtenden Abschnitten und Zeichen zum Vorschein. Das Entschlüsseln von Geheimcodes und unbekannten Zeichen hat zwar zur Ausbildung des Diebes gehört, bisher hat er darauf jedoch noch keinen besonderen Wert gelegt.
Trotzdem gelingt es ihm mit einiger Mühe, die grundsätzliche Bedeutung der Tafel zu begreifen. Offensichtlich zeigt sie vier Bilder für Füllstand, Qualität, Gefährlichkeit und aktuelle Leistung des Apparats an.
Wir ziehen uns schnell wieder zurück. Trotz der relativ geringen Anstrengung bricht uns der Schweiß aus. Wir fühlen uns fiebrig. Bei der Weiche folgen wir dem Gang weiter nach oben. Nachdem wir noch einmal die gleiche Entfernung zurückgelegt haben, sehen wir voraus einen bläulichen Lichtschein. Von unserer Position aus können wir gegen das Licht keine Einzelheiten erkennen. Also schleicht Sberk vorwärts, bis er zu einer taghell erleuchtete Grotte kommt. Aus dem Gang kann er nur die gegenüberliegende Wand erblicken. Dort befindet sich eine metallene Leiter. Direkt daneben ist ein Kasten mit grünen und roten Lichtern, von dem zwei Stangen nach oben führen. Ein fieses Wispern in einer unbekannten Sprache ist aus der Grotte zu hören. Es hört sich intelligent und äußerst bösartig an.
Mit äußerster Vorsicht zieht Sberk sich wieder zu seinen Gefährten zurück. Dann gehen wir noch ein ganzes Stück weiter nach unten. Dort verwendet Barry die Schale des Sehens. Als der Priester sich in Trance befindet, kann er die Grotte betrachten. In der Decke sind zwei metallene Luken, eine bei der Leiter und eine dort, wo die Schienen vor der Wand enden. Es ist nicht zu erkennen, woher die diffuse Beleuchtung kommt. Ein fast zwei Meter durchmessender Fleischklumpen mit einem großen, zähnestarrenden Maul, einem großen Hauptauge und etlichen Augenstielen schwebt in dem Raum. Das Monstrum scheint sich mit sich selbst zu unterhalten.