fixxion freeware - Rollenspielchronik

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Es gibt für Gewalt keine Rechtfertigung. Man kann immer nach einem anderen Weg suchen.

₪ Die Abenteuer von Barry, Norucalem und Sberk - 69. Kapitel


Quelle des Übels

80. Spieltag, 27. September

Am nächsten morgen befragen wir den Wirt nach den Fuhrleuten. Er erzählt uns von dem einzigen Überlebenden, der oft sein Gast gewesen ist, bis er dann fort gegangen ist, um anderswo zu versuchen, das schreckliche Erlebnis zu vergessen. Es war fürchterlich. Plötzlich ist das Böse aus dem Nichts über die Fuhrleute hereingebrochen. All seine Kameraden sind auf grauenhafte Weise erschlagen worden.
Wir setzen ein Schreiben an Re Tsie auf und berichten ihm von den Steinen, auf die wir gestoßen sind, und dass wir uns gerade in Osmund aufhalten. In einem weiteren Brief beschreiben wir Zorgach unseren bisherigen Weg und teilen ihm außerdem vorsichtshalber nur mit, dass wir noch weiter suchen. Mit dem Boten Frenzel vereinbaren wir, dass er den langen Weg über Ochlond und Ochgard nehmen kann, damit er sich weder dem Hexenwald an der Osse noch dem Schmied von Kleck nähern muss. Frenzel bricht unverzüglich auf.
Barry benutzt die Schale des Sehens. Zuerst richtet er seine Aufmerksamkeit nach Mogrest, wo alles in Ordnung zu sein scheint. Als er den geistigen Blick nach Hook lenkt, fällt ihm dort nichts Besonderes auf. Am Stadttor sieht er Wachen mit den Abzeichen der königlichen Garde von Hook stehen. Es scheint alles den gewohnten Gang zu gehen. Auch der Palast wird von den königlichen Gardisten bewacht. Hinterher wollen Sberk und Norucalem wissen, ob der Priester irgendwelche Anzeichen der Melruniten gesehen hat. Barry sagt, das sei nicht der Fall gewesen.
Wir beschließen, dem Weg an der Osse entlang nach Osfurt zu folgen, um beim Hexenwald nach dem Übel Ausschau zu halten. Als wir aus Osmund abreiten, schauen uns die Leute ungläubig nach. Aus taktischen Gründen reiten wir heute noch bis zum Abend. Dann wollen wir in einiger Entfernung vom Wald einen Rasttag einlegen.

28. und 29. September

Wir verbringen den Rasttag bis kurz nach Sonnenuntergang noch in einer Sicheren Hütte. Dann erlischt die Magie. Die Nacht verbringen wir unter freiem Himmel. Wir stellen Wachen auf.
Barry ist als erster dran. Es ist ziemlich neblig, kalt und dunkel, denn der fast neue Mond wird erst kurz vor dem Morgen aufgehen. Auch während der Wache von Sberk hält sich der zähe Dunst, der alle Geräusche zu verschlucken scheint. Erst beim Morgengrauen lichtet sich der Nebel. Norucalem entdeckt im Westen am Himmel einen roten Punkt, der dort sonst nicht gewesen ist. Der sternenkundige Elf wundert sich über die Erscheinung, die kleiner ist als der Mond, aber deutlich größer als ein Stern. Ist es ein Komet?
Nachdem seine Gefährten erwacht sind, zeigt Norucalem ihnen das Phänomen. Die Gedanken, die er sich gemacht hat, spricht er aber nicht aus. Wir brechen auf und erreichen ohne Zwischenfall am Abend den Gasthof an der Hauptstraße. Wir quartieren uns dort ein. Der Wirt hat nichts von irgendwelchen bemerkenswerten Vorgängen im Hexenwald gehört. Hier ist alles ruhig gewesen, seit wir das letzte Mal hier vorbei gekommen sind. Schließlich wird die Straße regelmäßig von der königlichen Garde kontrolliert. Als wir vom Schicksal der Fuhrleute erzählen, sagt er, er habe sich auch schon über den ausgebliebenen Verkehr gewundert, sich aber weiter keine Gedanken darüber gemacht. Wir verbringen die Nacht im Gasthof.

30. September

Norucalem hat sich vorgenommen, früher aufzustehen, um nach dem roten Stern zu sehen. Er erwacht etwa um fünf Uhr. Die Erscheinung ist augenscheinlich größer geworden und hat sich auch etwas weiter bewegt.
Der Magier spricht einen Stärkezauber auf sich selbst und seine beiden Gefährten. Wir lassen die Pferde beim Gasthof und dringen unter Norucalems Führung südwestwärts in den Wald ein. Dank der Verbundenheit des Elfen mit dem Wald gelingt es uns, bis zum Mittag eine erstaunliche Strecke zurückzulegen. Bis dahin fällt uns nichts Ungewöhnliches auf. Der urwüchsige Wald wird von allerlei Getier bevölkert, wie man es hier in der Gegend kennt. Von irgendwelchen üblen Einflüssen können wir jedoch nichts bemerken.
Wir wenden uns nach Süden. Nach einiger Zeit tut sich unerwartet eine große Senke vor uns auf. Wir nähern uns dem Abhang auf unserer Seite bis auf etwa zehn Meter. Dann kriecht Sberk auf allen Vieren vorsichtig bis zur Kante, um sich ein genaueres Bild zu machen.
Die Senke hat einen Durchmesser von ungefähr drei Kilometern. Der Abhang an ihrem Rand führt überall etwa hundert Meter steil nach unten. An drei Stellen gibt es Einschnitte von kleinen Wasserläufen, die den See in der Mitte der Senke speisen. Der bewaldete Grund ist mit Geröll und Ansammlungen von Felsbrocken bedeckt.
Für einen Augenblick taucht ein bärengroßer, keulentragender Zweibeiner am Seeufer aus der Deckung der Bäume auf. Kurz darauf erscheint noch ein zweiter und verschwindet gleich wieder. Sberk zieht sich zurück und berichtet seinen Freunden, was er gesehen hat.
Nachdem wir uns beraten haben, verwandelt der Elf sich in einen unscheinbaren, kleinen Vogel. In dieser Gestalt fliegt er dann hinab in die Senke. Nicht weit vom Ufer des Sees in der Nähe der vom Dieb beschriebenen Stelle macht er drei Oger aus. Er setzt sich auf einen Zweig um sie zu belauschen. Obwohl er sie deutlich hören kann, versteht er keines ihrer Worte. Er beherrscht zwar sehr viele fremde Sprachen, aber leider nicht die der Oger. Schnell fliegt er zurück zu Barry und Sberk. Die beiden schicken ihn noch einmal los. Diesmal fliegt Norucalem eine Runde am Rand entlang, um einen umfassenden Überblick zu bekommen. Es ist nicht weit bis zum Einschnitt des ersten Wasserlaufes. Dort kann man wohl auch zu Fuß den Abhang hinauf und hinunter gelangen. Norucalem kommt am Skelett einer Kuh vorbei. An den beiden anderen Einschnitten sieht es ähnlich aus wie am ersten. In einem Winkel liegt ein großer Knochenhaufen. Ein Pfad führt von dort zum See. Der Elf folgt dieser Spur. Am See trifft er auf drei weitere Oger. Dann fliegt er wieder zum Abhang zurück. Beim letzten Wasserlauf fällt ihm eine Ansammlung von Felsen auf. Als er näher heranfliegt, kann er sehen, dass sich das Wasser unter dem Felsenhaufen hindurch gegraben hat. Den Bereich zwischen den Felsbrocken kann man nicht erreichen. Als er hinauffliegt, sieht er dazwischen einen verborgenen Höhleneingang, der scheinbar auch benutzt zu werden scheint, obwohl nicht zu erkennen ist, wie ein normaler Sterblicher ihn zu Fuß erreichen kann. Der Höhleneingang wird von zwei Speeren mit häßlichen, abschreckenden Schrumpfköpfen und üblen Insignien flankiert. Nach dieser Entdeckung fliegt Norucalem zu den anderen zurück.