fixxion freeware - Rollenspielchronik

Annahme ₪ Dichtung ₪ Fantasie ₪ Fiktion ₪ Inspiration ₪ Märchen ₪ Vorstellungskraft
Es gibt für Gewalt keine Rechtfertigung. Man kann immer nach einem anderen Weg suchen.

₪ Die Abenteuer von Barry, Norucalem und Sberk - 1. Kapitel


Vorgeschichte

⚐ Der Kontinent Endor

Ende des Winters

Mit den ersten wärmeren Tagen kündigt sich nach dem langen, dunklen Winter endlich das Frühjahr an.
Über die Lehrjahre der drei Helden ist nur wenig bekannt.
Zu Beginn der Geschichte ist Sberk 16 Jahre alt. Er ist kräftig gebaut, hat kurze, dunkle Haare, trägt Wams und Hose aus Leder und schwarze Stiefel. In Igelheim, einem verschlafenen Dorf irgendwo südöstlich des Grünlands hat er gerade im Turnier beim Bogenschießen als Hauptpreis einen Truthahn gewonnen. Nachdem er mit seinem betagten Freund und Ratgeber gesprochen, und dieser ihm die geheime Erkennungsgeste der Diebesgilde beigebracht hat, macht er sich leichten Herzens auf zur Hauptstadt, um neue Herausforderungen zu suchen.
Am Anfang ist Barry 17 Jahre als. Er ist kräftig, hat schulterlange glatte, rote Haare, trägt ein graues Wams mit Umhang, dunkelblaue Hosen und braune Stiefel. Barry hat sich schon lange entschieden, in das nahegelegene Keond zu ziehen und dort seine Ausbildung als Priester fortzusetzen. Nachdem er zuhause in der Nähe von Ochgard alle Schriften in Reichweite studiert und auch sonst nichts Neues mehr zu erwarten hat, ist er soweit und macht sich auf den Weg.
Mit 124 Lebensjahren ist Norucalem auch noch ein junger Elf. Er ist vergleichsweise zierlich, hat langes, glattes, platinblondes Haar, ist mit dunkelgrünem Wams und dunkelgrauer Hose gekleidet und trägt dazu braune Stiefel. Sein besonderer Umhang zum Wenden hat eine blaue und eine rote Seite. Im Elfenwald führt die Königin Salindaë ein strenges Regiment. Obwohl ihm dort wegen seiner besonderen Begabung eine große Zukunft vorausgesagt worden ist, entscheidet sich Norucalem, das behütete Reich mit seinen festgefahrenen Regeln und Zwängen hinter sich zu lassen. Er möchte die weite Welt sehen.

1. Spieltag, 1. April

Norucalem und Barry begegnen sich dann zum erstenmal auf einem der vielen Märkte in der Hauptstadt Keond, als sie beide versuchen, durch Gesang ein paar Münzen zu verdienen.
Zuerst hat Barry allein nicht so viel Erfolg damit. Norucalem stellt sich daneben und versucht eine klassische elfische Weise.
Elfen sind hier nur selten anzutreffen, so erregt er sofort viel Aufmerksamkeit.
Barry beherrscht die schwierige Sprache der Elfen. Er kennt auch viele Lieder von seinen Studien. Also stimmt er mit seinem Bariton dazu ein.
Dann gesellt sich ein kräftig gebauter, junger Mann zu ihnen. Es ist Sberk, der sich bemüht, als Gaukler verkleidet die Vorstellung der beiden durch erstaunliche Seiltricks zu bereichern.
Das Ganze wird zu einer rechten Schau. Das Publikum ist begeistert.
Am Ende beschließen wir, das auf ungewohnte Weise verdiente Geld zu teilen. Da wir erst vor kurzem angekommen sind, wollen wir uns zusammen eine Unterkunft suchen.
Im Gasthof Zum Goldenen Drachen kommen wir uns bei Speis und Trank näher und lassen es uns mit einem prächtigen Braten gutgehen. Der Wirt ist ein alter Haudegen mit dem wir uns gleich anfreunden.
Das Geld wird nicht lange reichen. Wir wollen lieber etwas erleben als mühselig zu arbeiten. So planen wir zukünftige Abenteuer zusammen zu bestehen. Wenn Gefahr droht, soll Barry als Bestgerüsteter vorangehen und Sberk den Rücken des Magiers abschirmen, damit der sicher ist und in Ruhe zaubern kann. Norucalem gibt als Probe seiner Kunst einen Lichtzauber zum Besten. Schließlich begeben wir uns zur Ruhe.


Erkundung der Hauptstadt



Keond liegt nahe dem Südmeer, an der Stelle, wo die Tarstel von Osten in den Falsir mündet. Die Hafenfestung dient vor allem dem Handel, aber hier liegt auch die Kriegsflotte des Reichs. Sie ist auf allen Seiten durch starke Mauern und Türme geschützt. Nach Norden verkehren Flussboote und über das Meer große Handelsschiffe zu fernen Ländern.
Eine gut ausgebaute Straße führt nach Norden zur Hookmark und eine zweite über eine Brücke zur Ostmark. Wenn man auf direktem Weg nach Westen will, kann man den Strom mit einer Fähre nach Falond überqueren.
In der Altstadt gibt es den großen Mililtempel, den Palast mit der Kaserne der königlichen Garde und den Hafenbezirk mit vielen kleinen Gassen, Märkten und fliegenden Händlern.

⚐ Keond

2. Spieltag, 2. April

Wir wollen heute erst einmal unabhängig voneinander die weitläufige Hauptstadt erkunden.
Wir erfahren, dass der alte König Keon gerade erst gestorben ist. Es wird viel über den Streit um seine Nachfolge gesprochen. Es ist auch die Rede von Krieg auf dem Kontinent Kush im fernen Süden. Kushitische Gesandte sollen gerade in der Stadt sein und Spione aus Shem sich überall im Land herumschleichen.
Barry begibt sich zu seinem Orden im Tempel von Milil, welcher der Gott von Kunst, Geschichte und Schutzpatron der Barden ist. Dem großen Tempel von Keond steht Patriarch Okrukalem vor.
Während der Neuankömmling in den Tempel aufgenommen wird, vertreiben sich der Elf und der Dieb die Zeit im öffentlichen Teil des Gebäudes. Sberk kann der Versuchung nicht widerstehen, eine kleine Statue heimlich einzustecken, die dort ausgestellt ist. Der neugierige Elf wird wegen Zauberei aus dem Tempel gewiesen, als er einen Erkennungszauber versucht. Sberk will unauffällig den Tempelbezirk verlassen, wird aber von den Wachen am Eingang aufgehalten. Nachdem Barry und sein neuer Meister Negdrosch dazu gerufen worden sind, muß der glücklose Dieb trotz halbherzigen Widerstands seine Beute herausgeben, weil er von den Wachen und seinen neuen Gefährten dazu genötigt wird.
Barry hat unterdessen mit Negdrosch über die strittige Herrscherfolge gesprochen und sich außerdem noch nach einem guten Pferdehändler erkundigt.
Norucalem will einen Zauberer namens Gudwich aufsuchen. Der Turm, in dem dieser lebt, ist leicht zu finden. Aber das Tor widersetzt sich anfangs und will sich nicht öffnen. Es ist schwer und aus massivem Eisen geschmiedet, doch das ist nicht das Problem. Die Außenseite zeigt ein reliefartiges Gesicht mit einem Nasenring. Norucalem meint, das sei der Klopfer. Als er diesen benutzen will, erlebt er eine Überraschung. Es kommt Bewegung in das Gesicht, und das beschwert sich lautstark über diese Behandlung: Es ist ein magisches Tor! Nach einer längeren Diskussion öffnet sich endlich das Tor, und er kann eintreten.
Nachdem der alte Zauberer ihn begrüßt hat lädt er zum gemütlichen Teetrinken und Hirselkrautrauchen ein. Den Tee nimmt der Elf dankend an. Er sagt, dass er wegen der Verabredung mit seinen neuen Freunden nicht viel Zeit hat. Bald sind sich die beiden einig, und Norucalem wird als Schüler angenommen.
Sberk findet durch die gelernte Geste schnell einen Angehörigen seiner Zunft. Dieser heißt Honzo. Er ist bereit, ihn zur Diebesgilde zu führen. Auf geheimen Schleichpfaden durch die Altstadt - die jemand anderen als Sberk sich sicher nicht merken könnte - wird er zum Gildenmeister gebracht, welcher Niemand genannt wird. Dort erkennt er die allgemeinen Gildenregeln an. Für den zehnten Teil des Erworbenen gewährt die Gilde Mitgliedern Schutz und Aufträge. Er wird mit dem üblichen Ritual aufgenommen.
Abends tauschen wir im Gasthof unsere Gedanken aus. Wir überlegen, nach Targon zu reisen, um dort gegen die hyrkanischen Banditen zu helfen, die von Norden ins Land eingefallen sein sollen. Diese Räuber sind dafür bekannt, dass sie ihre Gefangenen als Sklaven verkaufen.

3. April

Barry kauft sich ein Pferd bei dem empfohlenen Händler. Der Elf und der Dieb bemerken in der Stadt zwei merkwürdige kleine, schwarzhäutige Burschen, welche aber sofort wieder in der Menge verschwinden. Die Gesandten aus Kush sollen die Stadt angeblich schon wieder verlassen haben.
Barry erhält in seinem Tempel das Angebot für einen dringenden Auftrag. Eine Botschaft soll schnell nach Osfurt gebracht werden. Mittags besprechen wir im Gasthof, dass Barry noch einmal um Unterstützung vom Tempel fragen soll. Wir sind bereit, den Botendienst zu übernehmen, und erhalten zusätzliche Reitpferde für Elf und Dieb, sowie ein Packpferd.
Zum Schutz soll uns ein Kämpfer namens Re Tsie aus der Tempelwache begleiten. Unser Lohn sind hundert Goldstücke, die wir bereits im Voraus erhalten!